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Vögel im Winter fotografieren

Alle Jahre wieder, wenn der Winter einkehrt, muss sich die einheimische Vogelwelt auf die schwierigste Zeit des Jahres vorbereiten. Schnee und Eis erschweren die Nahrungsbeschaffung für die kleinen Federträger enorm. Mithilfe von Futterspendern kann man ihnen das Überleben erleichtern und sie für so manches Foto gewinnen. Im folgenden Artikel erkläre ich, wie ich dabei vorgehe.

Artgerechtes Futter ist wichtig

Sobald die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt fallen und der erste Schnee die Landschaft in weiß färbt, wird es für Meisen, Amseln, Rotkehlchen und Co. schwieriger an nahrhaftes Futter zu kommen. Zum Glück nehmen die diversen Bau- und Supermärkte bereits im Herbst vermehrt Vogelfutter in ihr Sortiment auf. Dadurch ist es für uns Naturfreunde ein Leichtes, an artgerechtes Vogelfutter heranzukommen.

Sehr wichtig: Vögel können Salz nur sehr schwer bzw. kaum abbauen. Deshalb sollte man unbedingt darauf beim Zufüttern verzichten. Brot enthält Salz und ist daher keine artgerechte Nahrung für die Vogelwelt. Es schadet mehr als es hilft. 

Bevor ich also eine passende Location zum Fotografieren suche, wird zuerst nährstoffreiches und artgerechtes Futter besorgt. Danach geht es auf die Suche nach einem geeigneten Fotoplätzchen. 

Keine unnötige Gefährdung

Eine geeignete Location für den Winteransitz, muss neben dem fotografischen Aspekt, auch noch die Sicherheit für die Vögel gewährleisten. Soll heißen, dass die Tiere durch die künstliche Futterstelle keiner unnötigen Gefährdung durch menschliche Einflüsse -wie z.B. Verkehr oder Hauskatzen- ausgesetzt werden. Sobald regelmäßig Futter ausgelegt wird und die natürlichen Nahrungsquellen immer schwieriger zu erreichen sind (und der Platz gut gewählt wurde), werden die Vögel die Futterstelle regelmäßig frequentieren. Eine unnötige Gefährdung wäre fatal und ist sehr oft lebensgefährlich für die Federträger.

Das richtige Plätzchen

Sobald ich ein sicheres Plätzchen gefunden habe, achte ich vor allem auf den Sonnenstand und einen möglichst freien Hintergrund. Sofern es nicht mein Ziel ist Silhouetten im Gegenlicht zu fotografieren, achte ich stets darauf, die Sonne in meinem Rücken zu haben. Ein freier Hintergrund gewährleistet ein "klares" Bild mit einem freigestellten Motiv. Ein Ast der nicht allzu dick ist und keine störenden Zweige aufweist, eignet sich sehr gut als Ansitz für die Vögel. Besonders wichtig ist mir, keine gesunden Äste oder Zweige abzubrechen nur um einen geeigneten Ansitz zu erhalten. In den Wäldern und Wiesen gibt es genug Alt- und Totholz, welches sich ausgezeichnet als Landeplatz für die kleinen Vögelchen eignet. Manchmal findet man auch bei geschlagenen Bäumen etwas brauchbares. Die Entfernung von der Kamera zum Motiv, sollte je nach verwendeter Brennweite -bei Singvögel- fünf bis acht Meter betragen.

Gute Tarnung und Geduld

Zu guter Letzt ist eine gute Tarnung (z.B. ein Tarnnetz oder Tarnzelt) und viel Geduld besonders wichtig. Die ersten Versuche sind meistens noch nicht von Erfolg gekrönt. Doch je mehr Zeit und Geduld man in seinen Winteransitz steckt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man erfolgreich ist. Und nicht vergessen für regelmäßigen  Futternachschub zu sorgen. Denn sobald die Vögel kein Futter mehr finden, suchen sie nach neuen Quellen und der Gewöhnungsprozess beginnt von vorn.

Ich hoffe, dass ich euch mit meiner Herangehensweise helfen konnte und falls ihr noch Fragen habt, schreibt sie doch in die Kommentare. Vielen Dank fürs Vorbeischauen und viel Erfolg bei eurem Winteransitz 😃📸👍

 

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