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Die roten Riesen vom anderen Ende der Welt

Ein ganz besonderes Highlight meiner heurigen Australienreise waren die Kängurus. Es gibt über 50 verschiedene Arten in den unterschiedlichsten Größen am fünften Kontinent. Die imposantesten von ihnen sind die Roten Riesenkängurus. Sie waren wahrscheinlich der Hauptgrund warum es mich heuer nach Australien verschlagen hat. Es war eine geniale Erfahrung die roten Riesen hautnah zu erleben. Ich möchte sie unbedingt wieder vor die Linse bekommen. Doch zunächst will ich meine ersten Erlebnisse mit diesen coolen Tieren mit euch teilen.

Die großen Kängurus

Die größten Känguruarten sind in der Gattung „Macropus“ zu finden. Dieser Gattung gehören über 10 verschiedene Arten an. Darunter befinden sich auch die Riesenkängurus. Neben dem Östlichen Grauen Riesenkänguru und dem Westlichen Grauen Riesenkänguru, zählt auch das Bergkänguru (Wallaroo/Euro) sowie das Größte aller noch lebenden Beuteltiere, das Rote Riesenkänguru, dazu. Es war mein großer Wunsch die roten Riesen in ihrer Heimat zu Gesicht zu bekommen.

Schon als ich das erste Mal mit dem Gedanken spielte nach Australien zu fliegen, kribbelte es in meinem ganzen Körper als ich an die Roten Riesenkängurus dachte. Dieses Gefühl wurde immer stärker als sich meine Pläne konkretisierten. Ich verbrachte Stunden damit die Lebensräume zu studieren und die besten Plätze für Fotos auszuloten. Schon alleine der Gedanke, mitten im Outback zu stehen, bewaffnet mit meiner Kamera, nur wenige Meter von diesen wunderbaren Geschöpfen entfernt, ließ mein Fotografenherz höher schlagen. Die roten Riesen, ja, sie faszinieren mich noch heute am meisten. Ich kann es nicht erklären, ich weiß nur, dass ich selbst nach dieser Reise nochmals nach „Down Under“ möchte um die Red Kangaroos wieder zu fotografieren. 

Der Weg zu den roten Riesen

Der Weg zu den Roten Riesenkängurus war ein Langer. Ihr Bestand wird auf ca. 10 Millionen Individuen geschätzt. Das sind eine Menge Tiere. Doch sie kommen nicht überall in Australien vor. Sie leben nicht in der Nähe der Großstädte. Sie bevorzugen die Weiten des Outbacks. Die Wüste ist ihr Lebensraum. Die roten Riesen sind wahre Experten, wenn es darum geht in den wasserarmen und rauen Regionen des australischen Hinterlands zu überleben. Zum Glück stand mir ein geländegängiger 4x4 Camper zur Seite. Mit diesem Gefährt war es möglich das Outback zu bereisen und die Red Kangaroos in ihrem Habitat zu besuchen.

Mit jedem Tag der verging, stieg die Spannung immer weiter. Während ich in der ersten Woche meines Aufenthalts noch die Küstenregionen bereiste und mich anderen Tieren widmete, entfernte ich mich dann in der zweiten Woche endgültig von der Zivilisation und betrat das raue Hinterland.

Das Highlight im Lebensraum

Ich hatte es endlich geschafft und war im Lebensraum der roten Riesen angelangt. So wie die anderen Beuteltiere, sind auch die Roten Riesenkängurus dämmerungs- und nachtaktiv. Auch wenn sie mit den extremen Bedingungen des Outbacks gut umgehen können, meiden sie zu hohe Anstrengungen während der heißesten Zeit des Tages. So nutzte ich diese Zeit um nach geeigneten Plätzen Ausschau zu halten um dann zur Dämmerung bereit zum Fotografieren zu sein. An einem Abend war es dann soweit. Ich fuhr einen Weg entlang als ich plötzlich meine ersten Roten Riesenkängurus zu Gesicht bekam: „Wow, wie geil, da sind sie!“

Obwohl ich an diesem Abend keine Fotos machen konnte, war ich ganz aus dem Häuschen. Nach einer langen Reise quer über den Globus und hunderten Kilometern durch das australische Hinterland, war ich endlich am Ziel. Ich beschloss die Nacht in der unmittelbaren Umgebung zu verbringen, um am Morgen gute Lichtverhältnisse vorzufinden. Und so kam es dann auch. Meine Kamera spielte in den darauf folgenden Tagen hunderte Bilder von den roten Riesenkängurus auf die Speicherkarten. Es waren unglaublich schöne Momente, die ich unheimlich gerne wieder erleben würde. Ich bin so dankbar dass ich diese tollen Lebewesen in ihrer Heimat erleben und mit meiner Kamera festhalten durfte. Für solche Augenblicke machen sich all die Strapazen mehr als nur bezahlt. Deshalb liebe ich die Naturfotografie.

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