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Motive unter der Wasseroberfläche

Wenn es besonders in den Sommermonaten sehr heiß ist und das Fotografieren tagsüber durch Hitzeflimmern und hartes Licht erschwert wird, bietet sich das kühle Nass geradezu an um sich fotografisch auszutoben. Eine tolle Abwechslung stellt dabei das Abtauchen in die Unterwasserwelten dar. Deshalb möchte ich euch mit diesem Bericht in die Welt der Unterwasserfotografie entführen und zugleich für ein bisschen Abkühlung sorgen.

Das Problem mit der Witterung

Welcher Fotograf kennt das Gefühl nicht, wenn man sich mitten im Sommer befindet, die Kamera schon seit mehreren Wochen im Schrank verstaubt und die Freude auf die nächste Fototour durch die heißen Temperaturen getrübt wird. Einzig in den ganz frühen Morgenstunden kann man während dieser Zeit brauchbare Bedingungen für schöne Bilder vorfinden. Wobei das zur Verfügung stehende Zeitfenster relativ kurz ist und das sehr frühe Aufstehen einiges an Energie kosten kann. Kurz gesagt: Keine idealen Umstände.

Aus diesem Grund konzentriere ich mich zur Sommerzeit verstärkt auf die Unterwasserfotografie. Zum einen erhält man eine angenehme Abkühlung welche die hohen Temperaturen erträglicher machen und zum anderen kann man dabei in unheimlich interessante Welten vorstoßen. Die Möglichkeiten für neue Motive sind riesig.

Es muss nicht immer gleich teuer werden

Da Spiegelreflexkameras nicht wasserdicht sind, benötigt man natürlich einen entsprechenden Schutz für seine Geräte. Speziell gefertigte Unterwassergehäuse kosten meistens viel Geld. Manchmal sind sie sogar teurer als die Kameras selbst. Doch es muss nicht immer das Teuerste vom Teuren sein. Mittlerweile gibt es auch schon mit den diversen Action- und Outdoorkameras Optionen, welche verhältnismäßig "günstig" zu haben sind. Die aktuellsten Modelle von ihnen sind sogar schon in der Lage Fotos im RAW-Format aufzunehmen. Darüber hinaus kann man mittels Live-View seine Aufnahmen sofort betrachten und auch den gewünschten Ausschnitt während des Fotografierens ohne Probleme wählen. Eine unheimliche Erleichterung und genau das Richtige was den kleinen Action- und Outdoorkameras jahrelang gefehlt hat. Natürlich reicht die Bildqualität nicht an jene der großen Spiegelreflexkameras heran, doch brauchbar sind die Resultate bei entsprechendem Umgang allemal.

Fehlen nur noch Taucherbrille und Schnorchel um loszulegen.

Die Motivsuche unter Wasser

Sobald das wasserdichte Gerät bereit ist, kann es eigentlich auch schon losgehen. Während das harte Sonnenlicht bei der Fotografie an Land eher kontraproduktiv ist, hilft es bei der Unterwasserfotografie umso mehr. Wenn man keinen UW-Blitz nutzen möchte lautet die Devise: Je mehr Sonnenlicht, desto besser.
Eine beliebte Perspektive ist der "halb über, halb unter Wasser" Blickwinkel. Dabei kann man mit einem Foto in zwei Welten blicken. Mir gefallen solche Fotos immer ganz besonders gut. Doch um ansprechende "halb über, halb unter Wasser" Bilder zu erstellen, benötigt man auch interessante Motive für die Unterwasserseite der Aufnahme. Dabei kann trübes Wasser ein Spielverderber sein.

Trübes Wasser als Spielverderber?

Achtung, trübes Wasser kann sich sehr schnell als Spielverderber herausstellen. Fotografiert man im trüben Nass, kann man sehr schnell einen "Schleier" auf seinen Bildern erkennen. Sehr flaue und detailarme Fotos sind die Folge. In den meisten Fällen kann man gegen die Trübheit des Wassers nicht direkt vorgehen. Doch wenn man den Abstand zum Motiv reduziert, reduziert sich auch der "Schleier" was einen höheren Kontrast und mehr Details als zuvor zur Folge hat. Eine externe Lichtquelle oder ein UW-Blitz können bei richtiger Justage auch wahre Wunder wirken. Im einfachsten Fall montiert man den Blitz so nah wie möglich über der Linse. Dies lässt auch manchmal störende Schwebeteilchen auf dem Foto verschwinden.

Spaß und Abkühlung

Die Anforderungen für das Fotografieren unter der Wasseroberfläche sind im Vergleich zur Fotografie an Land komplett Andere. Je öfter man sich in den Unterwasserwelten bewegt, desto leichter fällt die Fortbewegen und das Hantieren mit den Geräten. Ganz nach der Devise: Übung macht den Meister.

Ich kann es nur jedem, der schon mal mit dem Gedanken gespielt hat Unterwasser zu Knipsen, wärmstens empfehlen es einmal auszuprobieren. Spaß und Abkühlung sind dabei fast garantiert. 

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