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Abgetaucht mit dem Unterwasserblitz

Obwohl ich ein großer Fan der Available-Light-Fotografie bin, musste ich feststellen, dass ein Blitz unter Wasser sehr viel wert sein kann. Je tiefer es wird desto weniger Sonnenlicht steht zur Verfügung. Die Grenzen des Möglichen sind dann schnell erreicht. Aus diesem Grund habe ich den Blitz zu schätzen gelernt und freue mich erste Aufnahmen damit präsentieren zu können.

Mittlerweile habe ich seit meinem Einstieg in die Unterwasserfotografie einige Stunden unter der Wasseroberfläche verbracht und konnte neben Forellen, Karpfen und Saiblingen auch schon Amur, Grundeln und Barsche vor die Linse bekommen. Besonders bei Letzteren war der UW-Blitz sehr wichtig. Denn Barsche kommen nicht nur im trüben Wasser vor, sondern verstecken sich zusätzlich auch noch gerne an geschützten und schattigen Plätzen. Obwohl sie selbst Raubfische sind, müssen sie sich trotzdem vor den größeren Räubern wie dem Hecht oder dem Wels in Acht nehmen.

Das UW-Kameragehäuse an sich ist schon ziemlich groß und sperrig, doch mit dem montierten und ausgefahrenen UW-Blitz nimmt das Ganze nochmals eine neue Dimension an. Es ist unbedingt zu empfehlen die Ausleger des Blitzes erst unter Wasser zu justieren, da an Land die Belastung auf die Gummierung der Gelenksköpfe sonst zu groß wäre. Am Anfang braucht es ein bisschen Übung um die gewünschte Position des Gerätes einzustellen, doch je öfter man es versucht desto schneller geht es dann von der Hand. Meistens fixierte ich den Blitz direkt über der Kamera um Schwebeteilchen nicht noch zusätzlich durch das Blitzlicht hervorzuheben.

Als ich dann endlich loslegen konnte war ich von den ersten Ergebnissen sehr überrascht. Die Bilder schauen geblitzt nochmals komplett anders aus. Denn beim Fotografieren unter Wasser wirkt selbiges als Filter, weshalb die Rot-Anteile aus dem Licht entfernt werden. Aus diesem  Grund haben auch viele UW-Aufnahmen einen bläulich-grünlichen Touch. 

Dadurch dass man sehr nah am Motiv dran ist, werden die Rot-Anteile des Blitzlichtes auf die kurze Distanz nicht gefiltert. Genau das war es was mich so überrascht hatte. Mit solch einer enormen Verbesserung hätte ich zu Beginn nicht gerechnet. 

Die Farben auf den Bildern sind nun satter und das Ergebnis erscheint dynamischer. Bei schwierigeren Lichtverhältnissen auf jeden Fall eine große Hilfe. Der Einsatz eines UW-Blitzsystems stellt eine tolle Ergänzung dar und bietet viele neue Möglichkeiten. Die Ausrede dass zu wenig Licht vorhanden ist zählt nun nicht mehr. In Zukunft werde ich ihn sicherlich noch sehr häufig einsetzen. 

Für heuer neigt sich die UW-Saison langsam dem Ende entgegen, doch ich freue mich schon wieder sehr auf das nächste Jahr. Ideen habe ich genug, vielleicht lassen sie sich auch schon 2017 umsetzen. Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden ;-)

Kommentare: 2 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Martin Stolz (Dienstag, 04 Oktober 2016 10:54)

    Hallo Christoph, wirklich beeindruckende und sehr schöne Aufnahmen. Großes Kompliment dafür. Vor allem auch sehr interessant, weil man meines Erachtens viel zu selten tolle Unterwasseraufnahmen von Süßwasserfischen sieht. Das finde ich persönlich recht spannend, weil ich bisher wenig Vorstellung hatte, wie es in den schönen Bergseen unter Wasser aussieht. Wäre schön, wenn wir Deine Bilder mit solch einem Artikel in unserem nächsten Magazin hätten. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was Du uns noch alles von der heimischen Unterwasserwelt zeigen wirst.

    Viele Grüsse und bis zur GV

    Martin

  • #2

    Christoph Ruisz (Mittwoch, 05 Oktober 2016 06:37)

    Hallo Martin!
    Vielen Dank für dein Kompliment, ich freue mich sehr darüber :-)
    Du hast recht, unsere Unterwasserbewohner werden -im Vergleich zu ihren Verwandten im Meer-manchmal etwas außen vor gelassen. Auf jeden Fall bietet die einheimische UW-Welt sehr viel und ich freu mich jedes Mal wenn ich in diese Welt eintauchen kann.
    Auf jeden Fall wird es in Zukunft mehr solcher Aufnahmen von mir geben :-)
    Die GV ist ja nur mehr einen Monat entfernt, ich freue mich auf ein Wiedersehen mit dir.
    LG Christoph