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Die Bewohner unserer Feldlandschaft

Da ich in den vergangenen Wochen wenig motiviert war um die lange Fahrt in den Seewinkel auf mich zu nehmen, entschloss ich mich kurzerhand einfach in den heimischen Feldern auf die Lauer zu gehen. Zu meiner Überraschung lief es viel besser als ich mir am Anfang erhofft hatte.

Ausgerüstet mit Tarnnetz, Stativ und Kamera machte ich mich auf den Weg um eines der vielen Felder zu besuchen. In der Vergangenheit kam es schon öfters vor dass ich im Vorbeifahren Rehe darauf zu Gesicht bekam.

Ohne große Erwartungen startete ich das Unterfangen eines Morgens um 03:45 Uhr. Frei nach dem Motto: "Der frühe Vogel fängt den Wurm".

Leicht verschlafen platzierte ich mein Equipment unter dem Schutz eines kleinen Busches neben dem Feld.

Zum Glück wehte der Wind an diesem Morgen in meine Richtung. Mein Geruch würde mich also nicht verraten.

Um kurz nach 04:00 Uhr war meine Ausrüstung fertig aufgebaut und die Tarnung intakt. Blieb noch etwas mehr als eine Stunde bis zum Sonnenaufgang.

Gespannt beobachtete ich die Umgebung und versuchte dabei so leise wie möglich zu sein. Als schön langsam die Sonne dem Horizont entgegen kam, vernahm ich keine 30 Meter von mir entfernt ein Rascheln.

Mein Kreislauf kam in Schwung und meine Augen wurden größer.

Und plötzlich stand sie vor mir, eine richtige Schönheit. Der Drang den Auslöser zu betätigen kam in mir hoch, doch ich unterdrückte ihn, es war noch zu dunkel und ich wollte sie nicht verschrecken, eine trächtige Ricke.
Deshalb beobachtete ich sie in den folgenden Minuten erstmal nur. Die Sonne konnte die Wolkendecke leider nicht ganz durchbrechen, es wurde aber trotzdem heller.

"Klick", "klick", "klick"....

.... die ersten Aufnahmen waren im Kasten und die Ricke vernahm nicht einmal das Auslösegeräusch, so soll es sein.
Nach gut 20 Minuten drehte die werdende Mutter wieder um und schreitete gemütlich zurück in das kleine Waldstück aus dem sie gekommen war.

Besser hätte dieses Projekt nicht beginnen können. In den darauf folgenden Tagen und Wochen verbrachte ich weitere Male in den Feldlandschaften und durfte unter meinem Tarnnetz Rehe, Fasene und meine Lieblinge die Feldhasen fotografieren.

Es waren wirklich tolle Momente die ich hoffentlich auch zukünftig noch erleben darf.

Ich freue mich jedenfalls schon wieder sehr auf den nächsten Ausflug in unsere Feldlandschaften :-)

 

Eines möchte ich noch anmerken:

Solche Unterfangen sollten unbedingt zuvor mit den zuständigen Jägern und Grundbesitzern abgesprochen werden. Da es ohne Information sonst zu Missverständnissen oder gar gefährlichen Situationen für Mensch und Tier kommen kann. 

Kommentare: 5 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    AndreasHK (Freitag, 10 Juni 2016 23:03)

    Sehr guter Beitrag.

  • #2

    Christoph Ruisz (Samstag, 11 Juni 2016 12:01)

    Vielen Dank Andreas :-)

  • #3

    Matthias Fichtner (Dienstag, 23 August 2016 21:18)

    Wunderbar! Und da ich nebenbei demnächst ähnliches vorhabe, ein ganz fantastischer Motivationsschub! besten Dank :-)

  • #4

    Christoph Ruisz (Dienstag, 23 August 2016 21:58)

    Hallo Matthias,
    vielen Dank für dein Kommentar.
    Freut mich, dass ich bei der Motivation helfen konnte.
    Ich wünsche dir viel Erfolg und gutes Licht für dein Vorhaben :-)
    LG Christoph

  • #5

    Manuela Weiler (Freitag, 11 November 2016 07:40)

    Lieber Matthias,
    das ist meine absolute Lieblingswebsite. Die Bilder sind so wunderschön. Durch deine Bilder habe auch ich die Chance die Tiere in der Natur hautnah sehen zu können. Ich gratuliere, auch dazu, schon so früh morgens aufstehen zu können...Liebe Grüsse vom Hegau von Manuela